Haustechnik – Entkalkungsanlage

5 Minuten Duschen und anschliessend eine viertel Stunde putzen. So war das immer…
Laut Gemeinde sollte der Härtegrad unseres Wasser bei 11°dH liegen. Gemessen mit einem einfachen Papierteststreifen waren es ~ 14°dH. Nach längerem hin und her haben wir uns daher aufgrund der deutlichen Kalkablagerungen an den Wasserhähnen etc. entschlossen einen Wasserenthärter zu kaufen.

Härtebereich°dH°dH
weich< 8,43-6"Wohlfühlbereich"
mittel8,4 - 14,0
hart> 14,0

Unsere Wahl ist auf den WINNI-mat VGX 9 von Grünbeck gefallen. Das Gerät basiert auf dem Prinzip des Ionenaustauschs mittels Harzkartusche. Andere Geräte mit Magnet etc. kamen nicht in Frage.

Gegenüber dem “Weichwassermeister” von Grünbeck hat der WINNI-mat nur eine Harzkartusche. Das bedeutet, das für die Zeit des Rückspülens nur hartes Wasser zur Verfügung steht. Etwa 1000€ Unterschied zwischen den beiden Geräten lassen das verschmerzen. Eine Rückspülung dauert ~ 1 Stunde. Der Zeitpunkt der Rückspülung ist abhängig vom verbrauchten Wasser und kann zeitlich leider nicht eingeschränkt werden (z.B. nur Nachts präventiv Rückspülen o.ä.).

Einbau

Der Einbau der Anlage sollte generell nur von einer fachkundigen Person durchgeführt werden!

Das Gerät produziert Wasser mit 0°dH. Deshalb muss das im Lieferumfang enthaltene Verschneideventil eingebaut werden. Dieses mischt das kalkhaltige Rohwasser wieder mit dem komplett entkalten Weichwasser aus der Anlage. Das Verschneideventil muss irgendwo nach dem Wasserzähler in die Frischwasserleitung montiert werden (Einbaurichtung beachten!). Auf dem Bild fließt das Wasser von links nach rechts. Der weiße Wasserzähler ist nicht der Geeichte vom Wasserwerk!

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Die mitglieferten Stahlflexschläuche müssen zwischen Verschneideventil und Gerät angeschlossen werden. Auch am Gerät sind die Anschlüsse für das Roh- und das Weichwasser mit den entsprechenden Richtungspfeilen zu beachten. Die Flexschläuche sind relativ kurz, weshalb das Gerät nahe an dem Verschneideventil aufgestellt werden muss.

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Das Gerät hat einen Ablaufschlauch für das Wasser welches bei der Regeneration benötigt wird und einen Schlauch für den Überlauf des Salzbehälters. Beide sind im Bild recht zu sehen und führen bei uns in den Überlauf der Heizung. Zu beachten ist, das der Überlauf nicht aktiv gepumpt wird und daher der Ablauf nicht zu hoch sein darf. Nach erfolgtem Anschluss kann das Geräte eingeschaltet, und die beiden Sperrventile am Verschneideventil geöffnet werden. Prüfen ob alles Dicht ist!

Update!

Den Abwasseranschluss hatte ich in der Zwischenzeit geändert da, wie von [Unwissender] in den Kommentaren völlig zu Recht angemerkt, eine große Gefahr einer bakteriellen Verunreinugung ausgeht wenn ein direkter Kontakt zwischen Abwasserleitung (HT-Rohr) und den Schläuchen des Geräts besteht. Das sieht mit dem Grünbeck Kanalanschluss-Dingens nun wie folgt aus:

 

Einstellen

Zur Herstellung der Salzsole muss vor dem dem Einfüllen des Salzes, der Behälter mit 6,5 l Wasser gefüllt werden. Danach geht es an das Einstellen des Härtegrades. Zum Messen des Härtegrades liefert Grünbeck eine spezielle Lösung und einen Messbehälter mit. Dieser muss bis zur ersten Markierung hartem Wasser gefüllt werden (Rohhärtemessung). Dafür entweder das Wasser an einer Entnahmestelle vor dem Verschneideventil abzapfen oder das kleinere Ventil an der Verschneideeinheit kompett zudrehen.

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Jetzt die Lösung in das Wasser im Messbecher eintropfen. Jeder Tropfen entspricht hierbei 1°dH. Das Wasser verfärbt sich rot. Zwischen den einzelnen Tropfen ggf. schütteln.

Genauer wird die Messung, wenn anstatt 5 ml, 10ml, 15ml oder 20ml  eingefüllt werden. Die Anzahl der Tropfen/°dH müssen dann natürlich verdoppelt, verdreifacht, … usw. werden.

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Erwartet hatte ich nach der letzten Messung mit dem Papierstreifen einen Umschlag der Farbe des Wassers nach Grün nach 14 Tropfen was einer Härte von 14°dH entspricht. Umgeschlagen ist es aber erst bei 17 Tropfen. Soviel zu der Genauigkeit des Teststreifens…

IMG_7049

Die ermittelte Rohwasserhärte muss dann im Gerät eingestellt werden. Danach muss am kleinen Regler des Verschneideventils die gewünschte Wasserhärte eingestellt werden. Das Wasser zur Messung muss dazu an einer Entnahmestelle hinter der Enthärtungsanlage gezapft werden. Das Ventil immer weiter auf- oder zudrehen bis der gewünschte Härtegrad erreicht ist. Nach jeder Anpassung des Ventils neu messen. Evtl. muss das Wasser an der Entnahmestelle länger laufen gelassen werden damit kein “altes” Wasser mehr in der Leitung ist. Ggf. muss auch vor der Messung eine Regeneration durchlaufen werden – je nach Status des Gerätes.

Ist die richtige Härte ermittelt, kann das Ventil mit der Schraube arretiert werden.

Danach dran denken auch die Geräte im Haus wie Spülmaschine, Kaffeemaschine, Waschmaschine etc. falls möglich/notwendig auf den neuen Härtegrad einzustellen.

Geschmacklich ist beim Wasser kein Unterschied festzustellen (das Salz dient ja nur zum Rückspülen). Zum Salz- und Wasserverbrauch kann ich akuell noch nichts sagen da die Anlage noch nicht lange in Betrieb ist. Das wird nachgereicht…

Bitte melden falls jemand eine Idee oder einen Ansatz hat, den aktuellen Status des Gerätes wie die verbleibende Wassermenge bis zur nächsten Regeneration, die Regenerationsdauer, etc. digital auszulesen (falls das überhaupt möglich ist).

Viel Spaß mit weniger Kalkflecken, sauberen Brauseköpfen etc.

Gruß
Chris

4 Gedanken zu „Haustechnik – Entkalkungsanlage

  • 23. Mai 2014 um 09:56 Uhr
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    Hallo Chris,

    Danke nochmal für deine Hilfe mit dem Raspi.
    Und wann wirst du im Entkalker den Füllstand des Salzes automatisch abfragen? Einfach im Gerät nachschauen kann jeder. Wäre ja mal wieder ein Projekt. (scnr)

    Gruß,
    Wolfgang

    Antwort
  • 31. Januar 2017 um 20:39 Uhr
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    Hallo.

    Zwei gut gemeinte Ratschläge:
    Der vorgeschaltete Filter ist zu Grob für die Anlage.
    Der Abwasseranschluss ist mangelhaft, hier besteht hohe Gesundheitsgefahr durch Bakterielle Verunreinigung!
    mfg

    Antwort
    • 3. Februar 2017 um 17:35 Uhr
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      Hallo,

      ich muss Dir vollkommen recht geben bzgl. des Abwasseranschlusses. Diesen hatte ich in der Zwischenzeit aufgrund mehrerer Hinweise meines Heizungsbauers schon geändert. Der Artikel ist nun auch angepaßt.
      Bzgl. des Filters würde ich gerne wissen, welcher denn der Richtige wäre?

      Gruß
      Chris

      Antwort
    • 23. März 2019 um 10:13 Uhr
      Permalink

      Hallo Florian,
      das ist richtig rum. Der Wasserfluss geht von links nach rechts. Die Techem-Uhr ist hinterm Ventil, die richtige Wasseruhr davor.

      Gruß
      Chris

      Antwort

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