Nach langer Zeit nochmal ein Beitrag und gleichzeitig auch die Erklärung, warum es im Blog lange nichts Neues gab. Ich war beschäftigt mit dem Bau eines Holzbackofens. Somit mal ein etwas “artfremder” Artikel ganz ohne Raspi, Arduino, & Co.
Inspiration für den Bau war meine Leidenschaft für Pizza (es wird also primär ein Pizzabackofen) und unter anderem die Seite http://www.pizzaofen-bauanleitung.de/bauanleitung.html.
Begonnen habe ich mit dem gießen einer Bodenplatte in der Größe 1,30 x 1,30 m mit einer Stärke von etwa 25 cm und viel Eisen drin. Das Ding bekomme ich ohne großes Gerät nicht mehr weg! Platziert ist die Bodenplatte direkt an unserer Terrasse.
Den Unterbau des Ofens habe ich mit 24er Bims(plan)steinen gemauert bzw. geklebt. Die “Ausläufer” vorne links und recht bilden mit einem weiteren Stück Mauer auf der rechten Seite (nicht im Bild zu sehen), den Abschluss unserer Terrasse.
Die Höhe des Unterbaus ist 3 1/2 Steine. Den unteren Bogen habe ich mit alten, weich gebrannten Ziegelsteinen im Reichsformat mit Hilfe einer Schablone aus Holz gemauert. Vermörtelt habe ich die Ziegelsteine mit normalem Mauermörtel. Die Kalksandsteine haben keinen besonderen Zweck…die hatte ich übrig. Die Ziegelsteine stehen etwa 2 cm vor, da der Unterbau ja später noch verputzt wird.
Für die obere Betonplatte habe ich von außen eine Holzverschalung angeschraubt und das Loch vom Unterbau mit einer zweiteiligen Holzplatte (damit ich es später vorne wieder raus bekomme) geschlossen und innen abgestützt. Dann wieder etwas Bewährung rein und eine etwa 15 cm starke Betonplatte gegossen. Gesamthöhe sind somit etwa 4 Steine.
Auf diese Betonplatte wurden dann 36 Schamottesteine (jeweils 25×12,4×6,4 cm) in ein Schamotte-Mörtel-Gries-Bett gelegt und damit auch verfugt. Den Schamotte-Mörtel musste ich dabei sehr flüssig anrühren damit er sich in den Zwischenräumen verteilte. Teilweise war es so flüssig, das der Zement ausgewaschen wurde und ich die Fugen teilweise wieder auskratzen und neu verfugen musste da sie nur aus mehr oder weniger losen Schamottegries bestanden.
Bzgl. dem Aufbau des Bodens gibt es verschiedene Ansätze. Möglich wäre auch die Schamotteziegel lose in ein Bett aus Sand oder Glas zu legen. Das ist gut für eine weitere Isolation und die Betonplatte dann nicht so “leidet”. Hier streiten sich aber mal wieder wie immer die Geister und bevor ich tagelang recherchiere und unterschiedliche Meinungen bewerte, habe ich die Steine eingemörtelt und beschlossen, das die Hitze der Betonplatte durch die 6 cm dicken Schamottesteinen nichts aus macht. Wir werden sehen…
Für den oberen Bogen habe ich wieder eine Holzschablone angefertigt. Diese entsprach dem Einbaumaß der Gußtüre die ich gekauft hatte. Im Gegensatz zu dem Bogen unten, sind diese Ziegel mit dem gleichem Schamotte-Mörtel-Gries-Gemisch vermauert wie die Schamottesteine für den Boden.
Nach Fertigstellung des Bogens und dem Einbau der Türe ging es an die Form für die Kuppel. Ein Nachbar wollte zufällig Spielsand aus dem Sandkasten entsorgen welcher für meine Zwecke perfekt war. Damit die Betonkuppel später “arbeiten” kann, habe ich die Schamottesteine mit einer Folie abgedeckt, wodurch die Betonkuppel später nicht mit dem Boden verbunden wird.
Die Sandkuppel wurde nach “Gutdünken” geformt. Hier ist man schon einige Zeit beschäftigt um eine ordentliche Form hin zu bekommen. Außerdem wird mehr Sand benötigt als ich gedacht hätte.
Über die Sandkuppel kam dann der Feuerbeton mit einer Dicke von etwa 5 cm. Auch das Ofenrohr muss zu diesem Zeitpunkt schon eingebaut werden (welches ich etwa 5 cm in den Sandhaufen gesteckt habe). Der Feuerbeton wurde dann von Hand aufgetragen.
Nach drei Tagen (ich konnte nicht länger warten) habe ich den Sand heraus genommen, die Folie an Innen- und Außenkante bündig abgeschnitten und die Kuppel ausgesaugt. Die unter dem Beton verbleibende Folie wird es wohl nach den ersten Anfeuerungen verkokeln. Das plane Abschneiden des Ofenrohres im inneren der Kuppel war etwas mühsam da ich mit der Flex nicht so richtig dran kam.
Um einen schönen Abschluss zwischen Unterbau und Kuppel zu bekommen, soll eine Platte aus schwarzem Granit (passend zu den Fensterbänken) eingebaut werden. Hierfür benötigte der Steinmetz eine Schablone aus Pappe.
Die fertigen Steinplatten (Stärke 2 cm) habe ich dann mit Flexkleber befestigt. Vorher musste ich noch die Schamottesteine passend abflexen. An dem Tag war Sauwetter aber hilft ja nix…
Die Kuppel aus Feuerbeton wurde dann mit zwei Lagen Steinwolle (je 2 cm) isoliert. Steinwolle ist übrigens unglaublich widerspenstig wenn es darum geht, sie auf einer Kuppel zu platzieren. Da habe ich ein paar Nerven gelassen.
Damit der vordere Bogen um die Türe auch isoliert ist, habe ich einen zweiten Bogen aus Porenbetonsteinen mit 2-3 cm Abstand zu den Ziegelsteinen erstellt. Der entstandene Zwischenraum wurde auch mit Steinwolle ausgefüllt.
Direkt auf die Steinwolle und den Porenbetonbogen kam dann eine etwa 3 cm dicke Schicht aus faserverstärktem Armierungsmörtel.
Um das Ofenrohr habe ich dann mit Porenbeton den Ansatz eines Schornsteins gemauert und diesen auch mit Armierungsmörtel verputzt. Auf das in den Feuerbeton eingemauerte kurze Stück Ofenrohr habe ich noch ein etwa 25 cm langes Stück mit einer drehbaren Klappe gesteckt. Diese schaut auf dem Bild aus dem gemauerten Schornstein.
Das ist der aktuelle Stand. Im Moment haben das Wetter und die frühe Dunkelheit etwas gegen den Weiterbau. Vor dem Winter wollte ich aber noch den unteren Sockel und die Kuppel mit einem Zementputz verputzen. Bei der Kuppel bin ich noch nicht sicher ob ggf. noch eine Dichtschlämme zwischen Armierungsmörtel und den Oberputz sollte. Auf den Schornstein kommt noch ein Deckel und der Hebel für die Klappe im Ofenrohr muss noch durch den Schornstein nach außen geführt werden.
Daher kommt hoffentlich in Kürze der zweite Teil des Bau des Holzbackofens mit den restlichen Arbeiten und hoffentlich einem Bild einer leckeren Pizza!
Gruß
Chris
Zeimlich schick! Und sehr schön ausgeführt 🙂 Nur wo bleibt der 2te Teil? 😉
Hallo Dirk,
vielen Dank! Ja, der zweite Teil ist in Arbeit…zumindest am Ofen. Den Unterbau habe ich vor drei Wochen verputzt.
Da fehlt jetzt noch der Oberputz und die letzte Schicht auf Kuppel. Es dauert immer alles länger wie geplant…
Gruß
Chris